revier: der einzige klettersteig in nrw – via ferrata monte thysso

Ein Klettersteig in NRW samt DAV-Hütte auf 28 Metern über N.N.? Gibt es nicht!? Gibt es schon! Im Duisburger Landschaftspark Nord. Gut, es gibt keine Berge! Dafür Beton und davon eine ganze Menge. Genug für einen Kletterpark und sogar einen ganzen Klettersteig.

Was es auch gibt, ist eine DAV-Hütte die Nordparkhütte, eine vollständig renovierte, ehemalige Reparaturwerkstatt des ehemaligen Stahlwerks, sie wurde Ende 2002 Anfang 2003 in Betrieb genommen. Hier findet sich nun der einzige allgemein frei zugängliche Klettersteig in NRW.

Landschaftspark Duisburg: 400 Kletterrouten und ein Steig

Im Klettergarten finden sich in acht Sektoren über 400 Kletterrouten in den Schwierigkeitsgraden 3- bis 9. Auch der Klettersteig läßt kaum Wünsche offen, er bietet nahezu alle Schwierigkeitsgrade von A-E und einen kurzen Übungssteig in Bodennähe.


Ausstiegsvarianten_Mai_2016
Seit Mai 2016: Neue Ausstiegsvarianten am Duisburger Klettersteig [Foto: reviersteiger]

Achtung neuer Einsteig und Ausstiegsvarianten ab Mai 2016

Der Einsteig in den Klettersteig befindet sich nun in der Mitte es dritten Sektors und damit nicht mehr an der selben Stelle wie der Ausstieg. Unmittelbar vor dem Ausstieg sind drei neue Varianten (C bzw. D) hinzugekommen.


Ab in den Steig

Nach dem Einstieg in der Mitte des 3. Sektors und einigen Klammern gabelt sich der Steig. Die obere, etwas leichtere Variante führt im Schwierigkeitsgrad B/C die Wand hinauf über Klammern geht es weiter und nach einigen Metern wieder herunter zum Aufstieg mit einer Alu-Leiter. Die zweite Variante führt in C/D horizontal an der Wand entlang und endet ebenfalls bei der Aluleiter.

Der einzige Klettersteig in NRW als Video im Schnelldurchlauf. Vorsicht nur für Schwindelfreie ;-). Dank an Frank!

Von der Wand auf die Leiter

Ist die Aluleiter überwunden führt der Weg zunächst über einen breiten Grad (A/B) der in ein kurzes schwierigeres Stück (C/D) mündet, hier gilt es unter anderem mit einem beherzten Schritt einen Pfeiler zu passieren.
Der weitere Weg ist Geschmackssache. Nach der ersten Abseilkette führt ein glatter und einfacher Weg über eine Mauer weiter. Alternativ steht eine Variante über Klammern, Stifte und eine leicht überhängende Stahlseil-Leiter (D) zur Verfügung.

Die Qual der Wahl – wie geht´s weiter??

Schon nach wenigen Metern laufen beide Wege wieder zusammen. Nun hat der Klettersteiggeher die Qual der Wahl, denn zum Weitermarsch stehen gleich drei Varianten zur Verfügung. Der „Hauptweg“ (B) auf der rechten Seite, Variante mit eine Seilbrücke (C), die wieder zum Ausgangspunkt zurück führt und die schwere E bzw. C/D Passage mit Variante D/E über die Eisenkette. Sie führt direkt zum Gipfelkreuz und mündet hier in die Hauptpassage.
Der rechte Weg führt hingegen zu einer Plattform. Von hier geht es entweder über Klammern direkt die Wand hinunter (C) oder in die Variante über das Brett, einen hübschen Umweg (B) über eine Leiter, ein Brett und einige Stifte, der wieder zurück auf die  Plattform führt.

Querung der Nordwand – immer an der Wand entlang

Nach dem Abstieg über Klammern verläuft der Weg in eine horizontale Querung (C). Zwei Varianten C/D und D/E über Klammern, Stifte und Seilleiter bieten dabei etwas Abwechslung. Zum Schluß geht es über eine Aluleiter (B) am Gipfelkreuz vorbei über eine schmale Gradpassage (C) zunächst auf eine Plattform, hier gabelt sich der Weg. Währen es links über eine Hängebrücke in den deutlich anspruchsvolleren 4. Sektor geht, führt die Balkenbrücke zum Ausstieg. Hier kann man seit Mai 2016 zwischen drei Ausstiegsvarianten wählen. Rechts geht es über ausgeschlagene Tritte im Schwierigkeitsgrad C die Wand hinab zum Ausstieg. In der Mitte stehen Leiter und Klammern zum gemütlichen B-Ausstieg bereit. Links führt eine Variante, die sich mir zur Zeit noch nicht richtig erschließt, im Schwierigkeitsgrad D über den Rand es Pfeilers zum Ausstieg.

Update vom 16.05.2016 : Rätsel gelöst. Nach vier Klammern folgen ausgeschlagene Tritte in der Wand. Sie ermöglichen, mit etwas Übung, trotz senkrechter Wand einen problemlosen Abstieg. 

Details zum Sektor 4. gibt`s später.

Was man braucht

Voraussetzung für die Begehung sind geeignetes Schuhwerk, Gurt und Klettersteigset, ein Helm ist immer, eine Rastschlinge insbesondere bei hoher Frequenz im Steig von Vorteil. Macht euch unbedingt ausgiebig mit Eurem Material vertraut und lest die Hinweise zum Sicherheit im Klettersteig!

Was es kostet

Die Nutzung ist für Mitglieder der DAV-Sektion Duisburg kostenlos, Mitglieder anderer Sektionen zahlen 5 EUR für Nichtmitglieder werden 8 EUR fällig. Kein zu hoher Preis für einen tadellos gepflegten und variantenreichen Klettersteigspaß.

Tipp:

Für Einsteiger bietet die DAV-Sektion Duisburg Klettersteig-Kurse an. Im Rahmen der Kurse können die Teilnehmer das notwenige Material kostenlos ausleihen.

Anfahrt:

Details zur Anreise fünden Sich direkt auf der Webseite des Landschaftsparks

Web:

http://www.landschaftspark.de/startseite

Klettersteig in NRW – Alternative I:

Nur knapp 130 km vom Revier findet sich, knapp hinter der Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz der Klettersteig am Hölderstein als Bestandteil des Westerdwaldsteiges. Er ist zwar erheblich leichter und für ambitionierte Geher technisch kaum interessant, kann aber mitten im Westerwald, mit einer landschaftlich reizvollen Naturlandschaft und echtem Fels punkten.
Wer Lust hat mal hin zu fahren, Details gibt`s hier:

revier: klettersteig am hölderstein – echter fels in nur 130 kilometern

Klettersteig in NRW – Alternative II:

Nicht mehr ganz in  NRW aber toll gemacht und in traumhafter Umgebung liegt der Mittelrhein-Klettersteig. Durch das einzigartige Konzept mit einer Wander- und einer Klettervariante auch mit Kindern oder Hund gut zu machen:

revier: mittelrhein-klettersteig boppard – schöne tour um die ecke